Ich, Du, Ihr, Wir?
In den letzten Tagen habe ich mindestens zwei Artikel in deutschen Blogs gelesen, die mir sauer aufgestoßen sind. Da ich ja zu den Bloggern gehöre, die kaum selbst kreativ sind und sich nur auf Triviales und auf das Reproduzieren von Links beschränken, die schon vor Wochen in anderen Weblogs vorgestellt wurden, wollte ich die beiden betreffenden Artikel eigentlich ausschweigen.
Aber der zeitliche Zusammenhang der beiden Artikel machte es schwer für mich, sie einfach zu vergessen.
Bei dem ersten Artikel handelt es sich um Franks “Crescendo“ bei BLOGS!, das auch in seinem eigenen Weblog* argh! zu finden ist (vor fast vier Jahren übrigens eines der ersten Blogs*, die ich gerne gelesen hatte, aber heute vertreibt mich das eher kryptische Geschwafel - aber vielleicht bin ich ja auch nur zu doof!). Auch wenn ich mich in den stereotypen Beschreibungen kaum selbst wieder finde, stört mich einfach der Ton. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu humorlos und verstehe die Ironie nicht. Jedenfalls hat es Ralle treffend ausgedrückt: “...überaus peinliche weinerliche Philippiken...“! Natürlich bin ich auch zu doof, um zu wissen, was Philippiken sind, aber das kann man ja Gottseidank hier nachlesen.
*’tschuldigung, ich vergaß, dass Frank ja kein Blogger ist… konsequenterweise müsste er aber dann ein paar Begrifflichkeiten und Links auf seiner Seite ändern…
Beim zweiten Artikel handelt es sich - ja, richtig erraten! - um den von Spreeblick. So von wegen “Ihr, nicht ich!“. Naja, da fällt mir erstmal auch nicht viel zu ein. Auch wenn ich nicht seine Meinung, sondern die von Nico teile, finde ich eher die ganzen Lemminge erschreckend, die auf dem Trittbrett da mitfahren. Das erinnert mich irgendwie an BILD-Leser. Keine eigene Meinung/Ahnung haben, aber erstmal auf den Zug aufspringen und mitgröhlen. Der Jamba!Spreeblick-Johnny, ja!, der wird schon recht haben!
Ach ja, irgendwie zieht sich da gerade eine Wandlung durch die Blogosphäre… Je mehr das Thema in den traditionellen Medien präsent wird, um so höher tragen manche ihre Nase. Aber der Erfolg gibt ihnen ja geradezu recht. Sind es doch genau diese Nasen, die nun von Sender zu Sender weiter gereicht werden, um den immer wieder gleichen Senf abzusondern. Wie wäre es denn mal mit ein bisschen mehr Vielfalt (nein, ich bin bestimmt nicht neidisch - bin doch sogar zu feige einen eigenen Podcast zu veröffentlichen)?
Egal - ich werde weiter mein Ding durchziehen - ob mit oder ohne Erfolg. Was ist eigentlich ein erfolgreiches Weblog? Los, antwortet! IHR wisst es bestimmt!
Ich hör jetzt lieber auf, für hiesige Verhältnisse ist der Eintrag eh schon viel zu lang (und zu aktuell).
Mittwoch, 11. Mai 2005, um 04:24 Uhr
Ich finde man sollte sich nicht so wichtig nehmen, nur weil man bloggt!